Lokale Agenda 21
 

Ein kommunaler Aktionsplan für die zukunftsbeständige Entwicklung der Kommune im 21. Jahrhundert

 

 

Die Agenda 21, die als Abschlußdokument der UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro verabschiedet wurde, stellt den Kommunen die Aufgabe, bis zu einem definierten Zeitpunkt mit allen Interessengruppen ihrer Bürgerschaft in einen Konsultationsprozeß einzutreten mit dem Ziel, einen Konsens über eine Lokale Agenda 21 zu erzielen. Eine Lokale Agenda 21 ist ein langfristiger, kommunaler Aktionsplan für die zukunftsbeständige Entwicklung der Kommune im 21. Jahrhundert, aufgestellt in einem partizipativen Verfahren. Dieser Aktionsplan soll die wirtschaftliche und soziale Entwicklung ebenso einbeziehen wie die Erhaltung und Pflege ihrer natürlichen Ressourcen. Er setzt meßbare Ziele, ordnet sie umweltpolitischen Instrumenten und Programmen zu ihrer Erreichung zu und enthält ein Maßnahmenprogramm zur Umsetzung der Ziele. Weltweit haben bisher über 1 800 Kommunen diesen Auftrag angenommen und umgesetzt. Sie setzen dabei je nach ihrer örtlichen Situation ganz unterschiedliche Schwerpunkte und verstehen sich doch als Teil eines globalen Prozesses. Initiativen zum Start eines solchen Prozesses kommen nicht selten aus Bürgergruppen, auch die Erwachsenenbildung spielt mancherorts eine wichtige Rolle.

[ Monika Zimmermann ] aus Politik und Zeitgeschichte, B. 27/97, S. 25-38

Quelle:

Quelle

 


Die drei Dimensionen einer lokalen Agenda

 

 

Das Ziel:
Aufstellung eines langfristigen Handlungskonzeptes...
- für die ökologische, ökonomische und soziale Entwicklung
- mit auf Dauer aufrecht erhaltbaren Strukturen
- und dem Ziel der Zukunftsbeständigkeit
- im 21. Jahrhundert

Die politische Kultur:
Gesellschaftlicher Diskurs über Leitbilder, Entwicklungspfade, Werte und Weichenstellungen...
- mit allen gesellschaftlichen Kräften,
- in einem partizipatorischen Prozess,
- mit dem Ziel des größtmöglichen Konsenses, damit die LA21 Durchschlagskraft erhält

Der planerische Weg:
Systematischer Planungsprozess in Stufen
- gibt Ziel und Verfahren eine umsetzbare Struktur,
- unterstützt die Konzentration auf das Wesentliche,
- verhindert, daß sich die lokale Agenda 21 im Nichts unendlicher Diskussionen auflöst

 

 

Lokale Agenda 21 Prozesse können und dürfen nicht in ein Schema gepresst werden. Die Erfahrung zeigt jedoch, daß bestimmte Probleme und Fragestellungen überall auftauchen. Folgende Schritte haben sich als besonders relevant erwiesen und können als Richtschnur dienen.  

 

Initiative
lokale
V
Agenda21
Einrichtung eines Forums
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Leitbilddiskussion
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Problemanalyse
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Formulierung von Zielvorstellungen
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Prioritäten setzen
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Handlungsoptionen herausfinden
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konkrete Zielwerte festlegen
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Maßnahmenprogramme
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Aktionsplan
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Umsetzung und Überwachung
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Änderungen und Berwertung
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